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Thighstraps (Schenkelgurte)

Packrafts sind von jeher so konzipiert, dass man eine enge Verbindung zum Boot hat. Körperspannung zwischen Bug und Heck bildet den "Rahmen" des Bootes. In der Länge ist kein besserer Halt denkbar.

Walzenreiten. Ohne Verbindung zum Boot undenkbar.

Lateral hat der Bootskontakt jedoch seine Grenzen. Auch wenn die Boote alles andere als kenterfreudig sind,  eine seitliche Kontrolle ist gerade wegen der voluminösen Seitenschläuche schwierig. Gewichtsverlagerungen alleine sind nicht effektiv. 

Die Eskimorolle bleibt den Schenkelgurten vorbehalten.

Insbesondere Kajakfahren fühlen sich ohne seitliche Verbindung zum Boot unwohl. Stützen und Kanten gehört zum Grundrepertoir beim Paddeln, auch in Packrafts. Wir reden an dieser Stelle übrigens (noch) nicht von Eskimorollen. Packrafts sind keine Boote welche man rollen muss. Auch über den mittleren Grad hinaus (WWIV) ist die Kentergefahr deutlich geringer als in Kajaks. Bereiche in denen man tatsächlich kentert sind wiederum im Packraft sehr schwer zu rollen, v.a. durch das hohe Bootsvolumen im stark bewegtem Wasser.

Die Verhinderung einer Kenterung (Stützen) und das aktive Manövrieren (Kanten) wird dagegen sehr wohl durch Hüftknick und Verbindung zum Boot unterstützt (quasi die Endphase einer Rolle).

Montierung der Schenkelgurte an 6 Graploops (Kniegurt MYOG!) Karabiner sind auch nicht verkehrt.

Dafür gibt es mittlerweile zwei Ansätze. Inoffizielle haben sich Schenkelgurte seit einiger Zeit in der Community etabliert. Diese entsprechen der Konfiguration aus dem IK Bereich und funktionieren analog den Schenkelstützen eines Feststoffkajaks. 

Schenkelgurte bleiben die "Hardware" im Bereich der Bootskontrolle, insbesondere weil ihnen die vollständige Eskimo vorbehalten bleibt. Zur Sinnhaftigkeit dessen siehe jedoch die Ausführungen oben. Unabhängig davon muss man jedoch auch die folgenden Vorteile abwägen:

Schenkelgurte richtig angelegt (Kniegurt optional).

+ Nebenfunktion Tragegurt (Schultergurte)
+ keine Verlußtgefahr
+ Platz im Boot

Bezüglich der Sicherheit (sicher eine Hauptgrund für die Diskussion darum) muss man klar sagen, dass in beiden Varianten Szenarien denkbar sind, wo es zu Problemen kommen kann. Schenkegurten wird die Verhedderungsgefahr nachgesagt, auch wenn dies durch Steifigkeit/Polsterung deutlich abgemildert ist. Ein Restrisiko bleibt hier natürlich. Diese Risiken muss jeder für sich abwägen. 


Stützen und Kanten kann man nie genug üben!