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WUNDER DER ELBE (BUCH UND REVIER)

Die Elbe ist wirklich außergewöhnlich. Als unserem Hausfluss haben wir das auch erst spät erkannt! 600 frei fließende, naturnahe Kilometer sind einmalig in Europa. Statt kanalisierter Wasserstraße wie Rhein, Main oder Mosel warten einladende Sandstrände, Auenwälder, Störche, Biber und sogar Lachse. 

Wilde Wiesen laden Packrafter zum Genießen ein

Von der tschechischen Grenze bis kurz vor Hamburg unterbricht keine einzige Staustufe ihren Lauf. Das Ergebnis ist eine Dynamik im Flussverlauf die sich nicht nur durch angenehme, durchgehende Strömungsgeschwindigkeit auszeichnet. Viel wichtiger, man kann einen lebendigen Fluss im Wechsel von Hoch und Niedrigwasser erleben. Mehrere UNESCO- Biosphärenreservate in Form ungestörter Auen reihen sich hier aneinander. 
Zu Recht widmet sich ein ganzes Buch diesem Naturraum. Nicht verwunderlich beschreiben wir es als ein lohnendes Revier. Unsere Empfehlung sind insbesondere die Abschnitte Torgau – Dessau (110km), Dessau - Magdeburg (65km), Tangermünde - Wittenberge (80km), Wittenberge - Lauenburg (120km).

Bei aller Schwärmerei, bei aller Begeisterung, es bleibt einiges zu tun.

Staustufen sind das eine, Uferbefestigungen das andere. Charakteristisch für die Elbe sind leider auch die Buhnen und Deiche. Erstere drängen das Wasser in Flussmitte, was die Fließgeschwindigkeit und damit über die Sohlerosion bzw. die (für die Berufsschifffahrt erwünschte) Wassertiefe erhöht. Deiche begrenzen die wichtigen Überflutungsbereiche für natürliche Hochwasser.

Mehrere Initiativen setzen sich dafür ein, Buhnen zurückzubauen, um die Sohlerosion zu stoppen sowie Deiche zu verlegen, um Auenflächen vergrößern. Eine Unterstützung in Form von Mitarbeit, Spende oder Medienberichten ist überall erwünscht:

elbeinsel.de / elbe-saale-camp.de / ProElbe.de / bund.net/elbe

Buchvorstellung

Das Buch „Wunder der Elbe“ versucht dem Leser diese wiedererstrahlende Schönheit anhand der Elbe vor Augen zu führen und zeigt andererseits auch auf, wo in der Gegenwart und Zukunft noch Baustellen für eine weitere Verbesserung liegen.  „Wunder der Elbe“ spiegelt die Begeisterung des Autors Ernst Paul Dörfler für den Sieg der Elbe über die industrielle Verunreinigung wider. Weiterhin soll es den Leser ermutigen, die Natur rund um die Elbe mit ihren Bibern, Reihern, Fischen, Insekten, Blumen, Gräsern, Kleingetier, Hoch- und Niedrigwasser, Baumgruppen und majestätische Bäumen zu entdecken.

Lebenslauf eines stillen Wunders

Auch Kultur kommt an den Ufern der Elbe nicht zu kurz.

Die längste Zeit lebte die Elbe nach ihren eigenen Regeln und anfänglich schaffte es auch der Mensch, in friedlicher Koexistenz mit ihr auszukommen. Er bekam dafür Wasser zum Trinken, Fische zum Essen, Holz zum Kochen, Wärmen und Bauen und Fruchtbaren Böden der Auen. Aber nach einem ersten harmonischen Miteinander begann der Mensch, getrieben von Profitgier, das ökologische Gleichgewicht in ihren Grundfesten zu stören. Denn vor 200 Jahren wurde damit begonnen, die Elbe schiffbar zu machen. Hierfür mussten klare Ufer definiert, der Fluss eingeengt und die Deiche erhöht werden. Dies stellt den Anfang eines unvergleichlichen Niedergangs an Artenvielfalt in der Elbe dar. In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts kam die Elbe dann, bedingt durch Abwässer der Städte und Industrie, an ihrem Tiefpunkt an. Nahezu für ein halbes Jahrhundert wurde sie in einen Abwasserkanal der Superlative verwandelt.
Bedingt durch die politische Teilung Deutschlands blieb die Elbe von einer weiteren Modernisierung zur Wasserstraße verschont. Somit ist sie heute ein weitgehend freifließender Strom auf 600 km Länge. Dies ist für Deutschland einmalig.  Heute ist die Elbe Deutschlands größtes Schutzgebiet sowie Europas größtes Auenschutzgebiet und wurde aufgrund ihrer Einzigartigkeit zum UNESCO-Biosphärenreservat erklärt.

Albis – Weich in Sand eingebettet 

Mit nackten Füßen im Sand lässt sich der
Strand genießen.
Die Elbe ist Europas größter Sandstrom, da das Flussbett der Elbe größtenteils in Sand eingebettet ist. Daher wurde sie von den Römern auch Albis-weißer Fluss genannt.  Aber seit 200 Jahren erfährt die Elbe durch Menschenhand eine Versteinerung, um sie an die Bedürfnisse des Menschen weiter anzupassen. Dies hat weitreichende negative Konsequenzen für den Fluss und seine Umwelt. Denn die Elbe gräbt sich immer weiter in ihr eigenes Flussbett ein, da sie den Sand des Ufers nicht mehr nutzen kann. Bedingt durch einen Sandentzug fällt der Wasserspiegel von Jahr zu Jahr weiter ab. Folglich wir den Auenwäldern durch diesen Prozess das Wasser abgegraben und es droht ihnen die Austrocknung. Aber der Widerstand der Menschen in Europa gegen weitere wirtschaftliche Großprojekte zum Ausbau der Flüsse wie Donau, Loire und Elbe nimmt zu. So wurde etwa 1996 durch eine Großdemonstration in Frankreich der Bau des Rhein-Rhone Kanals verhindert. 
Auch wird versucht, durch grüne Klassenzimmer und Kurse am Fluss ein Verständnis für diesen zu schaffen und dem Schüler die Möglichkeit zu geben, die Naturwissenschaft mit allen Sinnen zu erleben.

Malerisch weiße Sandstrände sind das typische Merkmal des letzten freifließenden Flußabschnittes Mitteleuropas 

Ein König kehrt zurück

Durch die deutliche Verbesserung der Wasserqualität sowie dem Rückbau von Wehren in der Elbe und ihren Nebenflüssen konnte 1995 mit einer Wiederansiedelung des Lachs begonnen werden. Einst fürstliches Monopol und größte Einnahmequelle der Adelshäuser war der Lachs im 20. Jahrhundert in der Elbe gänzlich ausgestorben. Aber bedingt durch sauberes, fließendes Wasser und einer abnehmenden Anzahl an Barrieren wie Stauwehren, kann auf eine umfangreiche Rückeroberung der Elbe durch den Lachs gehofft werden.

Entlang der Elbe laden die idyllischen Wiesen zum Nächtigen ein

Auenwälder – Hüter der Erinnerung längst vergangener Zeiten

Einst undurchdringlich und märchenhaft, sind sie heute in Europa nur noch selten anzutreffen. Doch im Bereich der mittleren Elbe gibt es ihn noch: den scheinbar undurchdringlichen Urwald mit alten Eichen, Ulmen und Eschen, Sträuchern, Wildständen, mal überflutet mal trocken. Teilweise sind in den Auen noch etwa 500 Jahre alte Eichen zu finden, welche somit Zeuge aus der Zeit von Christoph Columbus waren.

Zwischen den Städten Wittenberge und Lauenburg ist über viele Kilometer
noch die Urform eines typischen Auenwaldes anzutreffen

Die Bewohner der Elbe und ihrer angrenzenden Gebiete

Aus dem Boot heraus lassen sich die Tiere aus einer
ganz neuen Perspektive beobachten
Das Buch geht sehr umfangreich auf die tierischen Bewohner der Elbe ein. Einst mit nur noch 200 Tieren, stand der Biber an der Elbe kurz vor dem Aussterben. Aber durch den erfolgreichen Schutz engagierter Tierliebhaber konnte sich ihre Zahl auf nunmehr 6000 Tiere erholen. Denn ab 1929 wurde das Jagen der Biber unter Strafe gestellt. Mit umgerechnet 615 € Strafe stand der Artenschutz damals nicht nur auf dem Papier, sondern wurde auch wirklich ernst genommen. 
Auch der gemeine Weißstorch sowie der Schwarzstorch finden in dem Buch von Ernst Paul Dörfler umfangreiche Erwähnung. Denn die angrenzenden Wiesen der Elbe sowie ihre Auen bieten den perfekten Lebensraum für Störche.

Über den Autor

Dr. rer. Nat Ernst Paul Dörfler, Jahrgang 1950. Geboren in Kemberg bei Lutherstadt Wittenberg. Von 1977-82 Ökochemiker im Institut für Gewässerschutz Berlin (Ost), Autor mehrerer unveröffentlichter (geheim gehaltener) DDR-Umweltstudien. Seit 1983 freiberuflicher Schriftsteller und Publizist in Steckby bei Dessau und engagiert im Umweltverband BUND für den Schutz der Elbe. 2002-2010 diverse Preise (u.a. EuroNatur) für Buch und Engagement.

Website: elbeinsel.de

Kontakt zum Verlag / Info zum Buch

Ernst Paul Dörfler
Wunder der Elbe
Biografie eines Flusses

120 Seiten, 140 farbige Abbildungen gebunden, 24 x 22 cm
14,80 EUR
ISBN 978-3-932863-40-0

Verlag Janos Stekovics
Link zum Buch

Erfahre die zurückgewonne Schönheit der Elbe und lerne sie auf jedem ihrer bezaubernden Kilometer selbst kennen.