- Wie bist du mit dem Packraften das erste Mal in Berührung gekommen?
- Was genau ist Packraften?
- Was macht ein gutes/ideales Boot aus? Worauf müssen Kunden achten?
- Was sind typische Einsatzgebiete für ein Packraft? See, Fluss, Wildwasser?
- Was sind die Vorteile eines Packrafts?
- Was macht Anfibio so besonders bzw. was hat es, was der Konkurrenz fehlt?
- Wo wird produziert?
- Was muss man bei einem Packraft beachten, damit man lange Freude daran hat?
- Wo wurden Packrafts aus eurem Sortiment schon eingesetzt?
- Wo kommt ein Packraft gegenüber anderen Bootskonstruktionen an seine Grenzen?
- Wird das Packraften deiner Meinung nach in Deutschland beliebter?
- Gibt es in Deutschland Strecken, welche du empfehlen würdest?
- Ein Packraft mag für manch einen nicht allzu günstig erscheinen. Wie viel sollte man außer dem Boot noch investieren? Welches Zubehör ist sinnvoll?
- Ist Packraften auch etwas für Anfänger oder empfiehlst du zunächst Kurse zu besuchen oder Probefahrten auf Seen zu unternehmen?
- Gibt es Vorurteile oder Desinformationen gegenüber Packrafts, welche du immer wieder korrigieren musst?
- Vielleicht kurz zur Geschichte eures Unternehmens, einige Fakten: Wann wurde es gegründet, wie viele Mitarbeiter hat es und seit wann produziert ihr eigene Packrafts?
1. Wie bist du mit dem Packraften das erste Mal in Berührung gekommen?
Das war im Jahr 2007 auf der Suche meine Leidenschaft des ultraleichten Wanderns mit der des Paddelns zu verbinden. Wasser war schon immer mein Element, denn Wasserwege sind immer natürlich, versprechen am ehesten Freiheit und Zugang zu Wildnis und das verhältnismäßig bequem. Die Ausrüstung dafür ist aber üblicherweise alles andere als reisefreundlich. So bin ich auf das - sehr alte - Konzept des Packraftings gestoßen, auch wenn es in seinen Anfängen noch nicht so hieß. Land und Wasser zu verbinden ist vor allem eine Idee. Dabei habe ich auch gelernt, dass es auf die Fantasie und Kreativität ankommt. Womit man das Packraften realisiert, wie man es für sich gestaltet, ist fast zweitrangig.
Mit importiertem Miniboot sind wir 2008 von Weißrussland bis Albanien unterwegs gewesen - zwei ausgewachsene Männer und einem gemeinsamen Platzangebot von nicht mehr als 135cm. Die Einstellung und Improvisationsfreudigkeit war sagenhaft.
2. Was genau ist Packraften?
3. Was macht ein gutes/ideales Boot aus? Worauf müssen Kunden achten?
4. Was sind typische Einsatzgebiete? See, Fluss, Wildwasser?
Einsatzgebiete sind eigentlich alle Gewässertypen, insofern diese den Einsatz eines Packrafts erfordern (beispielsweise so einfacher zugänglich sind).
5. Was sind die Vorteile eines Packrafts?
Oh, das fallen mir einige ein, wie einfacher Transport, universeller Einsatz, vielseitige Kombinationsmöglichkeit, neuartige Interpretation von Wassersport, kentersicherer Einsatz, leicht manövrierbar, intuitiv erlernbar, bequemer Sitz, schnelle Reaktion, verzeihendes Fahrverhalten, Toleranz ggb. Grundkontakt und Zusammenstößen, wenig Lagerplatz, wartungsfrei, unempfindlich, alterungsbeständig, langlebig, kälteelastisch, umweltfreundlich (sofern so hergestellt), und man könnte diese Liste sicher noch weiter fortführen ...
6. Was macht Anfibio so besonders bzw. was hat es, was der Konkurrenz fehlt?
Anfibio zeichnet vor allem der Systemgedanke in Sachen Packrafting aus. Der Name repräsentiert nicht nur eine Marke sondern einen Verbund aus Blog, Store und Gear, von der Inspiration bis zur Produktentwicklung.
7. Wo wird produziert?
Genau wie das durchaus gemischte Geschäftsmodell als Hersteller, Importeur, Händler, Dienstleister (aber mit thematischem Fokus auf die Outdooraktivität Packrafting) ist Anfibio ein eher dezentral aufgestelltes Unternehmen. Entsprechend dem heterogenen Portfolio (inklusive Zubehör) findet die Produktion ganz verschieden und flexibel statt. Momentan fertigen wir in Deutschland, Frankreich, Estland und China.
8. Was muss man beim Packraft beachten, damit man lange Freude daran hat?
Nicht viel, siehe Vorteile unter Frage 7. Sie gelten als wartungsfrei und langlebig. Das wichtigste ist, sich die Einstellung zu bewahren: kindliche Neugier, Improvisation, Selbstironie und eine Portion Humor.
9. Wo wurden Produkte aus eurem Sortiment schon eingesetzt?
Unseres Wissens nach gibt es keine Region oder kein Land wo Packrafts aus unserem Sortiment noch nicht eingesetzt wurden. Herausragend sind sicher das Putorana Plateau im zentralsibirischen Hochland (Anfibio Nano SL), ein Urwaldfluss in Sierra Leone (MRS Barracuda R2 Pro), die Grönländischen Fjorde (Anfibio Sigma TX), der Gates-of-the-Arctic-Nationalpark in Alaska (MRS Alligator 2S), oder der Bolivianische Regenwald (Anfibio Delta MX).
10. Wo kommt das Packraft gegenüber anderen Bootskonstruktionen an seine Grenzen?
Starker Wind, geringere Endgeschwindigkeit und eine sichere Eskimorolle sind sicher die Achillesferse des Bootstyps. Damit sind Bereiche wie offenes Meer den Seekajaks und extremes Katarakte Wildwasserkajaks vorbehalten.
11. Wird das Packraften deiner Meinung nach in Deutschland beliebter?
Ja, unbedingt, gerade in Zeiten lokaler, aber besonderer Reisen in Zeiten von Corona. Insgesamt passt das Konzept gut in den Trend unserer Zeit: unabhängig, autark, mobil, spontan, kurz, aber intensiv.
12. Gibt es in Deutschland Strecken, welche du empfehlen würdest?
Nein, der Reiz liegt in der eigenen Entdeckung und Neu-Kombination lokaler Ziele. Hier wartet auf jeden persönliches Neuland!
13. Ein Packraft mag für manch einen nicht allzu günstig erscheinen. Wie viel sollte man außer dem Boot noch investieren? Welches Zubehör ist sinnvoll?
Das kommt darauf an, immerhin gibt es schon Boote für 350€. Auch ein teilbares Paddel (59€) sowie eine Schwimmweste (ab 30€) reichen für den Einstieg. Helm und weitere Sicherheitsausrüstung sind ja erst beim Wildwassereinsatz relevant. Ein recht gutes Mittelklassepaket bekommt man jedenfalls schon für unter 1000€.
14. Ist Packraften auch etwas für Anfänger oder empfiehlst du zunächst Kurse zu besuchen oder Probefahrten auf Seen zu unternehmen?
Ein Packraft ist sicher sehr anfängerfreundlich. Mit gesundem Menschenverstand im Boot, mit Neugier, aber einer gehörigen Portion Respekt im Gepäck kann man seine ersten Schritte und Schläge auch ohne spezielle Ausbildung absolvieren. Spezialisierte Kursanbieter helfen aber natürlich das Können zu fundieren, gerade wenn es in anspruchsvollere Gefilde geht, denn Wasser hat bekanntlich keine Balken.
15. Gibt es Vorurteile oder Desinformationen gegenüber Packrafts, welche du immer wieder korrigieren musst?
Nicht mehr (so oft). Aber klar, es kommt schon noch vor, dass man belächelt wird von wegen "keine richtigen Boote" und so, vor allem von klassischen Kanudisziplinen, denen fällt es oft schwer über dem eigenen Süllrand zu schauen.
16. Vielleicht kurz zur Geschichte eures Unternehmens, einige Fakten: Wann wurde es gegründet, wie viele Mitarbeiter hat es und seit wann produziert ihr eigene Packrafts?
Geschäftlich aktiv sind wir seit 2011 (mit dem Eintrag als Gewerbebetrieb). Wir sind als Händler gestartet, haben relativ schnell eigene Produkte (Paddel, Trockenanzüge) eingeführt (2012) und 2015 mit der Entwicklung komplett eigener Packrafts begonnen. Spätestens seit 2016/17 können wir auf ein volles Sortiment aus eigenen Produkten zurückblicken.